Der Film porträtiert drei 22-jährige auf der Suche nach sich selbst. Obwohl der jungen Generation die ganze Welt samt ihrer Möglichkeiten offen steht, wird die Entscheidung für das Beste für sich dadurch nicht einfacher. Die Tänzerin Tatjana arbeitet als Fitness-Coach in Mississippi, USA. Der digitale Nomade Tomass entwickelt eine App in Tokio. Valters führt ein exzentrisches Dasein als ein avantgardischer Dichter und Verleger in Lettland. Es klingt nach erfolgreichen Viten, doch die Protagonisten fühlen sich nicht angekommen. Es liegt jedoch nicht daran, dass sie unerfahren, unsicher oder zu jung sind.
Können drei unterschiedliche junge Menschen repräsentativ für eine ganze Generation sein? Die Gleichaltrigen, die nach der Wende geboren sind, würden es wahrscheinlich verneinen. Doch diejenigen, die ihre Jugend vor 1990 erlebten, werden feststellen müssen: „Zu meiner Zeit war es anders“. Wir sehen junge Leute, die selbstverständlich Englisch sprechen, sich in fremden Ländern zu Recht finden, nicht in Konventionen zwingen lassen und offen ihre Traumata oder Sexualität ansprechen. Es ist eine Generation, die die Freiheit hat, mehrere Leben durchzuwandern.
Es ist kaum zu glauben, dass es hier um einen Dokumentarfilm handelt. Der Ablauf, die Einstellungen, die Dialoge sind intensiv und ungewohnt intim. Es liegt daran, dass der jetzt 25-jährige Regisseur die Protagonist:innen vorher persönlich gekannte und sie drei Jahre mit Kamera begleitete.
Tickets bei München Ticket: 7€ / erm. 5 €
Wanderer / Klejotāji
Dokumentarfilm
Lettland, Schweden, USA 2020
Lettisch, Englisch mit engl. , russ. UT
Regie: Matīss Kaža
Länge: 90 min
